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Goldener Oktober - Herbst auf dem Röthof
Wie war der letzte Tag im Oktober auf dem Landwirtschaftsgut Röthof, warum sprechen wir vom „goldenen Oktober“ und warum verfärben sich die Blätter? Darüber berichtet Diana Wolff, Leiterin des Immanuel Therapiezentrum Röthof.Vorgestern ging er zu Ende, der goldene Oktober. In unserem Hofcafé konnten wir nochmals zahlreiche Gäste auf der Terrasse und auf den vielen verschiedenen, selbstgebauten Bänken auf unserem Gelände begrüßen. Die Besucherinnen und Besucher genossen nochmal die warmen Sonnenstrahlen an diesem Feiertag. Der Reformationstag ist in Thüringen ein Feiertag und hat in Schmalkalden einen ganz besonderen geschichtlichen Zusammenhang. Die Sonne und die milden Temperaturen luden viele Menschen zu einer Wanderung auf den Röthof ein. Der hausgebackene Kuchen im Hofcafé war, mal wieder, ausverkauft! Eine schönere Anerkennung kann es für unsere Bewohner, die den Kuchen backen und den Gästen servieren, nicht geben.
Warum sprechen wir eigentlich vom „goldenen Oktober“?
Der Oktober ist der zehnte Monat im Jahr. Sein Name leitet sich allerdings vom lateinischen Wort „octo“, also acht, ab. Bei den alten Römern stand der Monat einst an achter und nicht an zehnter Stelle im Kalender. Er galt als heiliger Monat, in dem Könige gerne heirateten.
Warum nun aber „golden“?
Diese Redewendung bezieht sich ganz klar auf die Blattfärbung der Laubbäume in den Herbstmonaten, ein wahres Feuerwerk der Farben. Die Bäume strahlen in vielfältigen Rot- und Gelbtönen, eben „golden“. An trüben Tagen, wie wir sie auch aus dem Herbst kennen, hat man dann dennoch das Gefühl, dass die Natur strahlt und leuchtet.
"Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen;
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen."
(Eduard Mörike,1827)
Warum färben sich die Blätter rot, gelb und orange?
Wenn die Tage kürzer und kälter werden, es deutlich weniger Licht gibt, zieht der Baum seine lebensnotwendigen Nährstoffe aus den Blättern heraus, um sie in seinem Stamm, den Ästen und Wurzeln zu speichern. Die Laubbäume betreiben nun deutlich weniger Photosynthese. Diesen Begriff kennen viele von uns noch aus dem Biologie-Unterricht. Sie entziehen dadurch den grünen Farbstoff, das Chlorophyll, aus den Blättern. Dadurch sehen wir nun die Farben rot, orange und gelb. Das sind Farbpigmente, die eigentlich gleichermaßen in den Blättern stecken, aber eben erst im Herbst zum Vorschein kommen. Im Frühjahr und Sommer werden diese Farben vom Grün des Chlorophylls überdeckt.
Nun dauert es nicht mehr lang und schon beim kleinsten Windhauch fallen die Blätter. Eine Kastanie wirft beispielsweise bis zu 25 Kilogramm Laub ab. Die Laubbäume kappen dann sozusagen ihre „Wasserleitung“. Sie bilden zwischen Zweig und Blattstiel eine Art Trenngewebe, was verkorkt, und die Blätter fallen ab. Einige wenige Laubbäume, wie die Eichen und Buchen zum Beispiel, verstopfen hingegen ihre Wasserbahnen. Und so muss schon ein recht ordentlicher Sturm an den Zweigen reißen, damit die Blätter abfallen. So kann man beobachten, dass diese Bäume meist bis ins Frühjahr hinein noch ihre braunen und vertrockneten Blätter tragen.
Das Leben in der Natur und mit den Jahreszeiten spielt auf dem ökologisch betriebenen Landwirtschaftsgut Röthof eine zentrale Rolle. Das alte Bauerngut liegt mit seinen 52 Hektar eingebettet zwischen Wiesen und Wäldern hoch über der Stadt Schmalkalden. Bei Wander- und Ausflugsgruppen ist der Röthof mit seinem sonntäglichen Hofcafé ein beliebtes Ziel.